Bericht vom 14. Jahrestreffen

Das 14. Jahrestreffen der Lebensbornkinder im Jahr 2016 in Deutschland / Wernigerode

Ein Verein sucht neue Wege

Am ersten Novemberwochenende trafen sich wieder „Lebensborn“kinder, deren Angehörige sowie am Thema Interessierte in Wernigerode. Traditionsgemäß begaben sich noch vor dem eigentlichen beginn am Freitagvormittag „Lebensborn“kinder in ausgewählte Schulen, um hier als Zeitzeugen jener Tage über ihr ganz persönliches Schicksal zu berichten. Wieder lauschten die Schüler der zehnten Klassen aufmerksam und interessiert den Ausführungen und nutzten anschließend die Angelegenheit Fragen zu stellen. Wohlwissend, dass die Menschen, die diese Zeit persönlich erlebten, immer weniger werden, nahmen die Schulen das Angebot des Vereins „Lebensspuren e.V.“, der das Jahrestreffen auch wieder organisierte, an und bedankten sich persönlich bei den „Lebensborn“kindern.

 Am Freitagnachmittag tauschten sich die Teilnehmer des Jahrestreffens darüber aus, was sie künftig vom Verein erwarten. Dabei ging es nicht nur um die Inhalte der Arbeit sondern auch darum, was der Verein leisten könne. Nach dem Beschluss aus dem Vorjahr zu einer eigenen Datenschutzrichtlinie, war der Weg für ein langfristig gewolltes Vorhaben, der Schaffung eines eigenen Archives frei. Der Vorstand hatte in den letzten zwölf Monaten sich darum bemüht, eine Archivordnung nun zu erstellen und Voraussetzungen für die Einrichtung des Archives zu schaffen. Durch die Zusage des Landkreises Harz, das Archiv in der Gedenkstätte Wernigerode einrichten zu dürfen und die Bereitstellung finanzieller Mittel durch Zuschüsse der Stadt Wernigerode, der Stadtwerkestiftung, der Harzsparkasse und des Wernigeröder Geschichts- und Heimatvereins konnten die wesentlichen Grundlagen geschaffen werden. Als nächste Schritte erfolgen durch den Vorstand die Bestellung einer Datenschutzbeauftragten sowie einer Archivleiterin nach den in der Datenschutzrichtlinie fixierten Grundsätzen.

Landrat Michael Skiebe

Bürgermeister Andreas Heinrich

Der Landrat des Landkreises Harz sowie der Dezernent für Gemeinwesen und Bürgermeister der Stadt Wernigerode begrüßten die Teilnehmer des Treffens im Harz bzw. der Stadt Wernigerode und unterstrichen die Wichtigkeit der Arbeit des Vereins

Am Abend trafen sich die Tagungsteilnehmer zu einem gemeinsamen Essen im Restaurant „Zur Post“. In dieser Gastlichkeit trafen sich die an den bisherigen Treffen Teilnehmenden in jedem Jahr; hier gab es auch das erste Buffet. Desto trauriger waren die Anwesenden, zu erfahren, dass das Restaurant nun zum letzten Mal mit guter deutscher Küche verwöhnte, da es im Januar 2017 schließen wird. Neben dem vielen rein persönlichen Kontakten sprach man an die Tischen auch über die zukünftigen Wünsche an die Arbeit des Vereins. Auch so manche Erinnerungen an die Treffen in den zurückliegenden Jahren wurden wach.

Der folgende Samstagvormittag war einer der wichtigsten Termine des Jahrestreffens. Nicht nur, weil es um die Vorstands-wahlen ging, sondern auch der Austausch und die Formulierung der Wünsche an die weitere Vereinsarbeit zeigten das immer noch bestehende Interesse am Fortbestand des Vereins. Es gab auch Erfreuliches wie Nachdenkliches zu berichten. Der Verein ist zwischen den einzelnen Jahrestreffen nicht präsent genug. Hier müssen neue Formen der Einbindung der Mitglieder gefunden werden, die mit einer vielseitigeren Information beginnen müssen. Der „Infoletter“ sollte wieder wenigsten jedes Quartal erscheinen. Auch was die Inhalte betrifft, so wäre es gut, wenn hier auch über die Treffen einzelner Gruppen berichtet wird. Die Nutzung des geschützten Bereiches auf der Homepage für Diskussionen und Austausch hat, obwohl die technische Möglichkeit seit Jahren besteht, nie stattgefunden. Es gibt also noch eine Menge Reserven. Ziel muss es sein, die Identifikation der Mitglieder mit dem Verein zu stärken, in dem das einzelne Mitglied den Verein „Lebensspuren e.V. auch als den seinen erkennt.

Anschließend erfolgte die Neuwahl des Vorstandes. Zum 1. Vorsitzenden wurde Matthias Meißner (Wernigerode), zur 2. Vorsitzenden Uschi Fröhler (Waabs) und als Schatzmeisterin Rita Ahrens (Wernigerode) gewählt. Weitere Vorstandsmitglieder für die nächsten drei Jahre sind Gudrun Sarkar (Burghausen) und Sabine Resch-Hoppstock (Wolfenbüttel). (siehe Seite Vorstand)

Vortrag von Dorothee Neumaier zum “Lebensbornheim Schwarzwald”

Der Veranstaltungsraum, die Remise des Kunst- und Kulturvereins war gut gefüllt.

Für den Samstagnachmittag lud der Verein, wie in jedem Jahr zu einer öffentlichen Veranstaltung in Werni-gerode, ein. Thema des Vortrages war das “Lebensborn”heim „Schwarzwald“ in Nordrach. Dieses Heim zählt zwar nach der Anzahl der darin erfolgten Geburten nicht zu den größten, doch hat es allein schon durch verschiedene Mitarbeiter und Angestellte des Lebensborn direkte Beziehungen zum Heim „Harz“ Zwei Schwestern waren ebenso wie Dr. Kiehl und Dr. Brandenburg für beide Heime tätig. Insbesondere durch ihre einmaligen Ergebnisse, wie der genauen Darstellung der dort wirken-den Personen und der Essenspläne sticht die Aufarbei-tung aus den bisherigen hervor. Auch ist es Dorothee Neumaier gelungen, die gesamte Historie des Heimes aufzuarbeiten. Somit gibt es nunmehr von zwei „Lebensborn“heimen eine relativ geschlos-sene Abhandlung. Nicht zuletzt durch die angekündigten Ausführungen zu dem in Wernigerode heute noch als Kinderarzt verehrten Prof. Dr. Kiehl fand der Vortrag ein starkes Interesse bei den Wernigerödern.

Am Abend trafen sich dann die Teilnehmer des Jahrestreffens traditionsgemäß zum Abendessen und ließen das Jahrestreffen ausklingen. Es kann ein sehr positives Resümee gezogen werden. Der Verein hat für die nächsten Jahre die Weichen gestellt und mit einem Pflichtenheft dem Vorstand die Aufgabe übertragen, eine Kontinuität in der Vereinsarbeit zu ermöglichen. Das Treffen verlief in einer harmonischen Atmosphäre.

Bei schönstem Novemberwetter mit strahlendblauem Himmel unternahmen am Sonntagvormittag einige interessierte Mitglieder noch eine Stadtrundfahrt mit der Wernigeröder Bimmelbahn. Neben vielen interessanten Informationen aus der Stadtgeschichte kamen die Teilnehmer so auch noch in den Genuss Orte in der Stadt kennenzulernen, die sie zu Fuß während des Jahrestreffens nie hätten erreichen können. Es war für alle, die das Angebot angenommen haben, ein schönes und unvergessliches Erlebnis. Sie lernten Orte in der Stadt kennen, die sie auf Grund der Entfernung vom Stadtzentrum während des Treffens nie hätten erreichen können.

Die Schloßbahn

Blick auf Hasserode

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